Konrad-Zuse-Schule


News

Tagebuch Polenaustausch 2024

 

Tag 1 - Ankommen und Kennenlernen

Die Begegnungsfahrt begann heute  für unsere 15 Siebtklässler mal überpünktlich mit der Deutschen Bahn. Von Lippstadt nach Paderborn einen Zug vorher genommen, reisten wir an der Jugendherberge an, wo sowohl perfekt geschulte Haushälter wie auch ziemlich unbenommene Kinder ihre Werke im Bettenbeziehen vorzeigten.

Die polnischen Gäste hingegen kamen mit 60 Minuten Verspätung an, da ist die chinesische Wahrheit der Verspätung Doi che Ban wieder zum Tragen gekommen.

Abends machten wir noch einen Spaziergang zu den Paderquellen, wo sich auch hier die Spreu vom Weizen trennte. Während viele souverän über die Steine sprangen und hüpften, tapsten andere wie die Tanzbären zielsicher an den Steinen vorbei und ins Wasser, was hinsichtlich der warmen Temperaturen nicht weiter schlimm war.

Im Sonnenuntergang spielten dann einige noch Tischtennis und Volleyball, bevor um 22.00 Uhr die Lichter in der Herberge ausgingen.

Morgen erwartet uns ein Spaziergang zum Schloß in Neuhaus mit Besuch des Naturkundemuseums und einer Partie Minigolf.

Daniela Porbadnik

Tag 2 unserer Begegnungsfahrt oder „Erfahrungsworkshop - wir lernen fürs Leben“.

So konnten unsere Teilnehmer doch einige wichtige Dinge in Erfahrung bringen und direkt in der Praxis umsetzen. Zum Beispiel, dass man nachts die Türklinken drücken kann, um Türen leise zu schließen, um damit ein Wecken des hiesigen Lehrkörpers zu vermeiden. Da dies nicht gelang, wurde dieses bis spät in die Nacht geübt, bis es par excellence beherrscht wurde.

Auch das morgendliche Aufschneiden eines Brötchens grenzte an ein Massaker und außer Krümeln blieb nicht mehr viel von der morgendlichen Backware übrig. In völliger Verzweiflung wurde das zweite Brötchen wie ein Berliner aufgebohrt und mit Marmelade gefüllt. Kann man so machen…

Müde und frisch gestärkt ging es heute entlang der Pader nach Schloß-Neuhaus, wo wir das Naturkundemuseum besuchten und nach einem leckeren Mittagessen noch Minigolf spielten. Auf dem Weg dahin mussten wir jedoch noch ein Hindernis überqueren, war doch der Radweg gesperrt. Geschickt meisterten wir jedoch unter lautstarkem Protest der Anwohnerin die Barriere und konnten auf dem naheliegenden Spielplatz die Zeit mit Klettern und Volleyballspielen überbrücken. Mit doch deutlich rotgebräuntem Nacken, Sonnencreme könnte auch helfen, fuhren wir dann im Bus nach Hause.

Hoffentlich mit etwas mehr Schlaf, nun wissen ja alle, wie man leise zur Toilette geht, steht morgen mit Bowling und einem Schnupperkurs Baseball doch eine Menge Action an, bevor uns abends unsere Bürgermeisterin Frau Mittag einen Besuch abstattet.

 

Tag 3 der Erkenntnistour „Reisen bildet“.

Nach einer ruhigen Nacht, ohne mobile Endgeräte schläft es sich einfach besser, und einem ausgiebigen Frühstück machten wir uns auf einen Spaziergang zum Dom. Die Frage, wie lange wir nach Köln brauchen, sorgte doch für fragende Blicke beim Begleitpersonal. Nach kurzer Aufklärung sind wir dann zum Bowlingcenter gegangen, wo wir in gemischten Gruppen den interkulturellen Austausch auf der Jagd nach Strikes und Spares intensivieren konnten.

Im Anschluss fuhren wir in den Ahorn-Sportpark, wo wir einen Schnupperkurs im Baseball bei den Paderborn Untouchables absolvierten. Nach einer Hittingeinheit ging es auf das Softballfeld und wir probierten unsere frisch erworbenen Schlagkünste im Spiel direkt aus. Dass man als Rechtshänder beim Baseball mit einem linken Handschuh den Ball fangen muss, war für viele zwar auch neu, aber im Nachhinein doch logisch. Wie will man bitte mit der schwachen Hand den Ball weiterwerfen…

In der Herberge angekommen, wartete unsere Bürgermeisterin Frau Mittag schon auf uns, bedankte sich bei den Begleitern für ihre Arbeit und motivierte die Jugendlichen, ihre Kontakte zwischen den Schulen aufrechtzuerhalten. Passend zum Hitzefrei morgen in der ZSL besuchen wir das Freibad mit dem berühmten 10m-Sprungturm. Mal schauen, wer sich morgen von der Kante in die Tiefe stürzt.

 

Tag 4

Am vierten Tag der Begegnungsfahrt mit unserer Partnerschule aus Cielona Gora war die Nachtruhe doch deutlich gestört. Das lag allerdings nicht an den mobilen Endgeräten, die wurden mal wieder vom pädagogischen Fachpersonal gesichert, sondern an dem unverhofften Achtelfinaleinzug der Türkei bei der EM, was in einem lautstarkem Autokorso an unserer Herberge vorbei mündete.

So waren die müden Augen der Jungs doch deutlich erschrockener, als sie mit Hilfe einer ebenfalls gesicherten Musikbox zu „Scotland the Brave“ der Tartan Army geweckt wurden. Das EM-Feeling muss ja aufrecht erhalten werden. Bei den schwülwarmen Temperaturen war der geplante Ausflug in das Rolandsbad genau richtig. Den Sinn, sich mit Wasserpistolen im Kinderbecken nass zu spritzen, hat zwar nicht jeder verstanden, aber der Spaß stand im Vordergrund.

Eine richtige Herausforderung war das MauMau 2.1. Leider sind die Farben in einem herkömmlichen Kartenspiel nicht mehr jedem Kind geläufig, aber sie können auf den Schlag 30 Influencer ad hoc aufzählen, daher mussten sich die Lehrer auf neue Begriffe wie „Der Baum da“ einstellen. Aber man lernt ja nicht aus. Bei der Sprungturmchallenge stachen besonders Constantin und Jan heraus, die sich schrittweise bis auf 10m hocharbeiteten und sich dann wie selbstverständlich in die Tiefe stürzten. Respekt Jungs.Nach dem Abendessen gingen die Jugendlichen dann noch in Kleingruppen auf eine Stadtrallye, auf der sie die vielen kleine Sehenswürdigkeiten der Paderstadt erkunden konnten. Morgen gehen wir dann im Kletterpark erneut in die Höhe, bevor wir uns im Heinz-Nixdorf-Forum den Z3 unseres Namensgebers Konrad Zuse anschauen werden.

 

Tag 5

Am letzten Tag vor der Abreise hatten wir noch einmal ein gut gefülltes Programm. Nach einer wieder einmal kurzen Nacht, wurde das Weckkommando nur wenig fröhlich begrüßt.

Noch mit Schlafsand in den Augen machten wir uns dann flotten Schrittes auf den Weg zu den Fischteichen, um den Kletterwald zu erobern. Mit Sicherheitsgurt, Helm und Handschuhen ausgestattet wurden wir eingewiesen und nach einem kleinen Einweisungsparcours ging es in die Wipfel. Ruckzuck waren die Jugendlichen verschwunden und die beiden kletternden Erwachsenen nahmen einfach ohne besseren Wissens den „Schimpansenkurs“. Das sich dieser als der höchste von allen und zudem als mehr als wackelige Angelegenheit erwies konnten sie da noch nicht ahnen. Frei nach Peter Schillings „völlig losgelöst“ erreichten sie etliche Liter Schweiß, blaue Flecke und rätselnde Blicke, was man überhaupt machen muss, nach 30min wieder festen Boden unter den Füßen. Während Frau Porbadnik sich nach kurzer Erholung direkt den nächsten Klettertouren widmete, musste sich Herr Hauptstein doch eine gewisse Altersschwäche eingestehen und schoss Erinnerungsfotos. Nach 2,5h waren dann alle begeisterten Kletterer kaputt und  nach einem kurzen Marsch ins Heinz-Nixdorf-Forum gab es Käsespätzle mit Schnitzel zum Mittagessen, bevor wir uns die wirkliche beeindruckende Ausstellung im HNF anschauten.

Zum Abschluss statteten wir auf dem Rückweg noch dem Freibad einen zweiten Besuch ab, der wieder allen viel Freude bereitete. Waren gestern noch die mutigen Klippenspringer gefragt, kamen heute die Kunstspringer zum Zug. Einigen missglückten Saltoversuchen, die den Sonnenbrand auf dem Rücken noch verstärkten, standen einige sehr gelungene Überschläge gegenüber.

Kaputt vom sportlich geprägten Programm stürzte sich die Gruppe auf das sehr leckere Abendessen in der Jugendherberge, bevor wir im Gruppenraum noch Gastgeschenke, Social Media Accounts und Handynummern austauschten und den Abend beim gemeinsamen Tischtennisspielen ausklingen ließen.

Besonders die Cheforganisatorin Frau Porbadnik wurde von den Jugendlichen für ihren Einsatz mit einem Jubelsturm gefeiert. Agnieszka Nowicka bedankte sich für die Gastfreundschaft und lud in dem Zuge im nächsten Sommer wieder zum Gegenbesuch in Polen ein. Wir hoffen, dass diese Freundschaft noch lange anhält.

Sven Hauptstein



geschrieben von Schäfer am 24.06.2024